Ja das geht! Und gibt es auch bei uns. Als Bailey bei uns einzog waren die Degus schon da. Zwei schnuckelige Rentner, die mittlerweile schon fast 6 Jahre alt sind.
Ich finde es ist wichtig, bevor man sich einen Hund anschafft darüber nachzudenken: Was für Tiere gibt es schon im Haus und bekommen wir es hin allen gerecht zu werden? Außerdem sollte man die Mühe und Zeit investieren, dass sich alle Familienmitglieder egal ob menschlich oder tierisch aneinander gewöhnen und dann auch hoffentlich gut verstehen (das kann man mitunter leider nicht beeinflussen). Aber sie sollten sich akzeptieren und vor allem respektieren. Nichts ist schlimmer, wenn ein Tier am Ende unter Stress leidet, weil es mit dem anderen so gar nicht klar kommt.

Unsere beiden Degus leben bei uns in einem großen Glasterrarium und mir war es sehr wichtig, dass Bailey gut mit den beiden auskommt. Auch das war ein Grund, warum wir uns für einen Sheltie entschieden haben. Natürlich gibt es Shelties die Mäuse jagen, aber grundsätzlich gelten sie als Hütehunde mit geringem Jagdtrieb. Ich kann nicht sagen, ob eine Zusammenführung von so kleinen Nagetieren z.B. mit einem Terrier auch so gut geklappt hätte. Mit einem Sheltie sahen wir auf jedenfall eine größere Chance, dass es klappt.

Wochen alt. Kennen lernen ist vielleicht etwas übertrieben. Sie saß nämlich auf dem Schoß meines Freundes und durfte sich die kleinen Nagetiere in ihrem Terrarium angucken. Und wie Degus eben so sind ( sie sind sehr aktiv), sind sie flink im Käfig umhergelaufen und neugierig an die Scheibe gekommen. Erstaunlicherweise zeigten meine beiden Racker keinerlei Angst. Ich hatte ehrlich gesagt mit einer anderen Reaktion von den beiden gerechnet. Mein Freund und ich haben währenddessen beruhigend auf Bailey eingeredet und ihr Leckerlies gegeben, wenn wir das Gefühl hatten sie war entspannt.


Couch liegen bleibt, während Goldie oder Bacardi um sie rumläuft. Anzeichen, dass sie einen der beiden beißen wollen würde hat sie nie gezeigt. Es war immer nur großes Interesse. Ich denke für sie riechen die beiden auch super interessant. Und am liebsten würde sie die Degus einmal so richtig abschlecken. Noch immer gibt es eine Zusammenführung übrigens nur, wenn wir zu zweit sind und beide ein Auge auf alle Tiere haben können. Genauso ist immer nur ein Degu zur Zeit draußen.

Nun kann man natürlich zurecht bei so sehr kleinen Tieren (ca 200 Gramm) sagen: Warum müssen die denn zwingend so viel Kontakt haben? Kann man die Degus nicht einfach im Terrarium lassen und der Hund darf gucken aber mehr nicht?
Dazu möchte ich zwei Dinge sagen.
- Meine Degus sind es von klein auf gewohnt, dass sie auch mal raus dürfen und zum Beispiel auf der Couch ein paar Leckereien bekommen. Degus sind sehr neugierig und wissbegierig (ich habe sogar zeitweise mit ihnen geclickert). Ich fände es nicht fair, nur weil da jetzt ein Hund ist, den Degus dadurch ein eingeschränkteres Leben zu bieten.
- Beide Degus sind schon recht alt. Ich hatte früher eine Gruppe von 4 kleinen Rackern. Nun sind es nur noch zwei. Sie haben eine Lebenserwartung von 5-8 Jahren. Natürlich hoffe ich, dass beide noch alt werden, aber ich habe mich auch schon mit dem Thema auseinandergesetzt: Was ist wenn es nur noch einer ist?

Auf den letzten Punkt möchte ich jetzt näher eingehen und dazu muss ich einmal etwas über diese süßen Nagetiere erzählen, damit ihr versteht worin das Problem liegt. Degus sind absolut soziale Tiere. Sie brauchen den Kontakt zueinander. Sie pflegen und putzen sich und sprechen miteinander. Einen Degu alleine zu halten grenzt schon fast an Tierquälerei. Dummerweise sind Degus aber auch sehr eigenwillig, sehr territorial und eine Vergesellschaftung mit anderen Degus ist nicht mal eben so gemacht. Ich habe nicht vor mir wieder Degus anzuschaffen und deshalb bleibt nur die Möglichkeit den übrig gebliebenen Degu in gute Hände zu vermitteln, wo mindestens ein anderer Degu lebt. Aber auch eine ausführliche Vergesellschaftung ist keine Garantie, dass es am Ende klappt. Selbst meine Jungs die schon immer zusammengelebt haben, haben zwischendurch ziemlich schlimme Kämpfe geführt. Und die mochten sich (meistens jedenfalls ;-)). Ich werde es aber natürlich trotzdem versuchen – ein schönes neues zu Hause für den letzten Degu zu finden.
Nun aber zu einem weiteren Problem:
Ich habe das Gefühl Degus waren eine zeitlang eine Art Modeerscheinung. Viele haben sich die kleinen Nager angeschafft und unterschätzt, dass sie doch recht alt werden. das Interesse schwand und nun quillen Deguhilfen und Ebay Kleinanzeigen teilweise über. Die Chancen einen alten Degu in ein artgerechtes zu Hause zu geben mit einer erfolgreichen Vergesellschaftung ist daher leider gering oder wird zumindest nicht von heute auf morgen klappen.
Wir Menschen können natürlich niemals einen Sozialpartner ersetzen, aber was bleibt uns in so einem Fall anderes übrig als es zu versuchen? Einsame Degus werden oft sogar richtig kuschelig. Deshalb würde ein Degu bei uns alleine sehr oft draußen sein und die Zeit mit uns verbringen. Und Zeit mit uns schließt Bailey mit ein.
Zum Schluss nochmal von diesem ganzen traurigen Thema abgesehen finde ich es auch irgendwie schön zu sehen, wenn Bailey vorsichtig mit anderen kleinen Tieren umgeht.
Ja bei uns ist das auch mit den Vögeln gut gelaufen die schon vor Robbie bei uns waren 🙂 sie landen nämlich selten auf dem Boden aber wenn beschnuppert er sie immer ganz vorsichtig 🙂
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Oh wie schön, ich finde Degus ja total toll ❤
Wir haben aber auch solch eine bunte Truppe zu hause. Smokie muss mit einem Kaninchen, einem Wellensittich und einer Katze unsere Liebe teilen. Damals gehörten sogar noch Meerschweinchen und eine Ziege dazu. Bei ihm haben wir aber das Glück, dass er alle Tiere akzeptiert und liebt. Und zwar heiß und innig haha 😀
Smokie teilt sich mit dem Kaninchen Spielzeug, Wasser und Kuschelplatz. Für meinen Wellensittich bildet sein Kopf eine gute Landebahn. Nie ist was passiert und alle Tiere sind tiefenentspannt 🙂
Toller Beitrag!
Liebe Grüße
Jette
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Super süße Fotos! 🙂
Ich liebe ja Degus total und wünschte, ich hätte neben meinen Meeris noch genügend Platz, das ich welche haben könnte, aber ich glaube meine Pfeifnasen wären nicht so begeistert, haha. 😀
Ich finde, wenn es geht sollte jedes Tier einen Partner zu Hause haben, weil alle auf ihre Weise sehr sozial sind. Bei Hunden ist ein einzelnes Tier natürlich nicht so wild, die sehen ja ihre Freunde bei jedem Spaziergang! 🙂
Aber solange man keinen Hamster hat, frage ich mich, wieso nur ein Tier der selben Art…
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Ja viele Kaninchen und Meerschweinchen werden leider auch allein gehalten 😕
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