Ich war ja wirklich sehr gespannt wie Bailey ihr erstes Silvester meistern wird. Hunde und Silvester ist ja immer so eine Sache und ich hatte ehrlich gesagt schon ein wenig Respekt davor. Ich war andererseits aber auch guter Dinge, was eine mögliche Angst vor Knallern anging.
Warum? Nun weil Bailey nicht besonders schreckhaft ist was Geräusche angeht. Vielleicht liegt es daran, dass sie die ersten Wochen ihres Lebens direkt neben einer Baustelle aufgewachsen ist? Oder weil mein Freund gern laute Geräusche macht oder weil ich Tollpatsch gern etwas fallen lasse, auch wenn Bailey neben mir steht und dann knallt es laut?
Egal woher es nun kommt, aber bisher konnten Geräusche Bailey nicht wirklich schocken.
Deshalb hatten wir uns auch dazu entschieden wie jedes Jahr an Silvester zu einem Freund zu gehen. Er wohnt nur 10 Minuten Fußweg von uns entfernt. Wir gucken dort immer Dinner for One, essen Raclette und spielen ein paar Gesellschaftsspiele. Bailey kennt die Leute die dort sind und auch die Wohnung. Außerdem ist sie vom Charakter her sehr aufgeschlossen und ist gern Mittendrin.
Und wie war Silvester nun das erste Mal für Bailey?

Bereits seit dem 30.12 hatten wir ihr vorsichtshalber Leinenzwang verordnet. Das hieß bei jedem Spaziergang ging es nur noch mit Leine raus. Ich könnte mir das niemals verzeihen, wenn sie sich erschrecken würde, weil ein Böller in der Nähe hochgeht und sie panisch wegrennt. In meiner persönlichen Horrorvorstellung auch noch direkt vors nächste Auto.
Während der Spaziergänge wurde hier und da bereits geknallt, aber alles bisher etwas weiter weg. Wie erwartet zuckte Bailey nichtmal mit den Ohren. Manchmal hatte ich das Gefühl sie nahm es gar nicht richtig wahr.
Ich blieb also weiterhin guter Dinge. Zurecht?
Am Silvesterabend ging es ab 17h langsam mehr los mit der Knallerei. Auch bei uns in der Nähe wurde es nun lauter. Dann zischte die erste Rakete direkt an unserem auf Kipp gestelltem, zum Lüften geöffneten, Fenster vorbei. Das Geräusch war laut und ganz anders als die normalen Böller.
Bailey sprang sofort auf und fing an zu Bellen und zu Knurren. Genau so wie sie es auf Spaziergängen tut, wenn sie im Dunkeln etwas Unbekanntes entdeckt. Nach dieser Rakete schienen Baileys Sinne gespannt und sie nahm nun auch die lauteren Knaller wahr. Natürlich fingen in diesem Moment direkt vor der Haustür ein paar Jungs an zu böllern. Reflexartig bellte Bailey als es laut wurde.
Ihr müsst wissen, Bailey ist ein typischer Sheltie und das heißt sie kommentiert wirklich gern und alles. In letzter Zeit ist das Bellen bei ihr auch viel mehr geworden. Vorher konnte ich stolz sagen: sie bellt nur draußen! In der Wohnung? Nein da bellt sie nie!

Seit gut drei Wochen wird gebellt wenn es klingelt (zum Glück nur einmal), wenn jemand im Treppenhaus ist, wenn ein Hund im Fernseher bellt… (Ja vielleicht zeigt sich hier nun ein wenig die Pubertät?!)
Auf jeden Fall arbeiten wir derzeit fleißig dagegen an und verbieten das Bellen in der Mietwohnung strikt. Bei den nun folgenden Böllern bellte Bailey allerdings nicht weil sie Angst oder gar Panik hatte. Nein eher war es ihr Sheltietypischer Bellreflex der da durchkam.

Also schnappte ich mir fix die Leberwursttube, denn ich wollte gern, dass sie das Knallen mit etwas Positivem verband und vor allem mit: still sein.
Genau jetzt war die perfekte Chance zum Üben! Immer wenn es knallte und sie ruhig blieb durfte sie etwas von der Leberwurst haben. Bellte sie – gab es stattdessen ein scharfes ’nein‘.
Nach einer Weile ließ sie das Kläffen wieder sein und wir machten uns für den Abend fertig. Ich war gespannt wie sie den Spaziergang meistern würde. Immerhin hört sich draußen alles noch viel lauter an.
Aber was soll ich sagen? Sie machte alles Top! Wenn es laut krachte sah sie mich an und bekam dafür Leberwurst und so bellte sie kein einziges Mal auf dem Weg.
Bei unserem Freund war dann erst einmal die Freude groß. Hey so viele bekannte Gesichter wie toll! Wir waren zu 7., schauten traditionell Dinner for One und dann wurde gegessen. Während wir aßen stiegen ein paar Raketen hoch bei denen Bailey noch das ein oder andere Mal bellte, aber auch hier verbot ich es ihr und sie bekam ein bisschen Leberwurst wenn sie ruhig war. Ansonsten lag sie die gesamte Zeit über entspannt neben dem Tisch und schlief.
Nach dem Essen waren dann ein paar Gruppenfotos angesagt bei denen Bailey natürlich nicht fehlen durfte. Danach spielten wir ein paar Gesellschaftsspiele und dabei haben wir sehr laut gelacht. Wir hatten Baileys Stoffbox noch aus den Welpentagen dabei. Hier konnte sie sich zurückziehen wenn sie wollte. Aber ehrlich gesagt wollte sie gar nicht. Egal wie turbulent oder laut es ist. Bailey gehört definitiv zu den Hunden die lieber Mittendrin statt nur dabei sind.

Sie lag also mitten zwischen uns und hat gedöst. Dadurch, dass wir beim Spielen so laut waren (Activity ist und bleibt eben ein witziges Spiel), hat sie scheinbar gar kein Knallen mehr mitbekommen.
Kurz vor 0h wurde der Fernseher dann laut gestellt. Die Spannung stieg und das neue Jahr rückte an. Wir bewaffneten uns mit Sektgläsern und zählten laut runter.
„Frohes Neues Jahr“
Alle umarmten und herzten sich und Bailey freute sich über den Trubel. Draußen stiegen die Raketen hoch und das Lied ‚Happy New Year‘ spielte im Fernseher. Mein Freund schnappte sich Baileys Spielzeug und tobte eine Runde mit ihr. Ob sie bellte? Nein kein einziges Mal. Unsere Freunde verschwanden nach draußen und wir drei blieben drin. Wir gingen ins Schlafzimmer, um uns das Feuerwerk anzusehen. Das Fenster war hier auf Kipp und Bailey bekam anfangs von mir wieder Leberwurst. Sie war jedoch so entspannt (und sicherlich tot müde von dem Abend), dass sie sich sogar hinlegte. Ich war richtig stolz auf die kleine Maus. Der restliche Abend verlief nämlich ingesamt sehr ruhig.
Als wir gingen begrüßte uns draußen eine graue Nebelwand. Der Nebel war so dick, dass man keine 5 Meter weit sehen konnte. Wir traten aus der Tür und was machte Bailey?
Dicker Nebel? Hey dich bell ich lieber erst einmal an.
Wie typisch…
Und so endete unser erstes Silvester mit Bailey.
Heute sind wir ehrlich gesagt ganz schön müde und lassen den Tag ruhig angehen. So ein Silvester ist ziemlich anstrengend müsst ihr wissen.
Ich bin aber schon sehr gespannt auf das nächste Silvester, da ich schon oft gehört habe, dass das erste Silvester für den Hund nicht so schlimm ist und erst beim Zweiten zeigt sich wie er das Erste erlebt hat.
Ich hoffe ihr seid auch alle gut reingeschlittert und ich wünsche euch ein glückliches neues Jahr, auf das all eure Wünsche in Erfüllung gehen!
Frohes neues Jahr ihr lieben!
Freue mich sehr, dass das erste Silvester so gut geklappt hat, mal vom Bellen abgesehen. Aber sowas ist ja auch erstmal spannend.
Was die Situationen angeht, habe ich das Gefühl, dass Bailey mit unseren Yorkies verwandt ist. Die bellen in genau den selben Situationen. Musste echt schmunzeln 😉
Macht euch noch einen entspannten Tag. Wir chillen auch gerade und schauen Skispringen.
LG Kellie
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Ich glaube yorkis neigen ja auch grundsätzlich zum bellen? Shelties gehören ja auch zur Bellfreudigen Rasse 😄
Lg
Jasmin
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Frohes neues Jahr erstmal!🎊
Ueber so ein ruhiges Silvester könnt ihr euch freuen.Unser Hund hat zwar nicht gebellt ,aber trotz Tabletten ,welche nichts brachten ,zitterte die arme,hechelte wie verueckt ,sprang ploetzlich auf Sofas und Sessel ,wo sie eigtl ganz genau weiss dass sie das nicht darf ,krazte auf teppichen ,und probierte in Keller oder Schlafzimer zu rennen.Fuer uns war dieser Abend echt anstrengend.😱🐩
Aber unsere Maus ist halt sehr sensibel.
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Ohje! Bei sowas leidet man dann ja auch total mit 😳
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Frohes neues Jahr!
Na das liest sich doch super 🙂
Meine Beaglehündin ist da sehr entspannt und schlief tief und fest.Auch die letzte Runde 20:30 wo schon geknallt wurde,interessierte sie null;da bin ich schreckhafter als der Hund 🙂
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Frohes neues Jahr euch 🙂
Unser erstes Silvester haben wir bei Freunden gefeiert. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, ob Fiete gebellt hat oder nicht. Dieses Silvester hat er ein mal gebellt. Darf er ja auch – er ist ein Sheltie und das ist schließlich sein Job. Er hat aber schnell gemerkt dass das, was er anbellt jetzt mal wieder nix ist, das würdig ist angebellt zu werden, also hat er das getan, was er immer Silvester tut: schlafen.
Ich glaube das der Mensch da ne entscheidende Rolle spiel: Wir sind schon vorbelastet von Geschichten anderer Hundehalter, die uns ihre Silvester-Horrorstorys erzählen. Also strahlen viele von uns schon so eine erwartungsschwangere Unruhe „Bellt er jetzt? Dreht er gleich durch?“ aus.
Und dann gibts leider noch die hörgeschädigten Hunde. Bei denen kann man so entspannt sein, wie man will, sie flippen trotzdem aus. Warum? Weil sie einfach alles viel lauter Wahrnehmen und das Knallen ihnen im Ohr weh tut. Da hilft nur eines: Nach Sylt fahren, da ist bei den Reethäusern nämlich knallen verboten 🙂
Viele Grüße aus München,
Andy und Fiete
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Das hört sich ja so an, als wenn euer Silvester auch recht entspannt war 🙂 und du hast recht! Ganz viel liegt an der Erwartungshaltung von uns Menschen.
Liebe Grüße
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Wie versuchst du denn Bailey das Bellen in der Mietwohnung wieder abzugewöhnen?
Meine Mia ist jetzt 8 Monate und typisch Havaneser bellt sie einfach auch sehr gern und spielt Wachhund. Seit ein paar Wochen kommentiert sie plötzlich auch alles was im Flur so zu hören ist. Vorher war es ihr ziemlich egal und am liebsten hat sie sogar vor der Wohnungstür geschlafen. Jedes unbekannte Geräusch wird jetzt aber kommentiert.
Ich unterbinde es auch mit einem scharfen Nein und belohne fürs ruhig sein aber so richtige Erfolge sehe ich noch nicht..
Liebe Grüße Katharina und Mia
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Wir machen das ähnlich wie du. Höre ich Geräusche im Treppenhaus und Bailey bleibt ruhige loben wir. Manchmal gibt es sogar ein Leckerli dafür 🙂 ich glaube das braucht einfach Zeit und Geduld. Das bellen wenn jemand im Treppenhaus ist, ist zB bei uns schon viel besser geworden. Wir wollen nun das klingeln an der Tür gezielt üben. Das heißt mein Freund klingelt und ich kümmere mich um Bailey. Dasselbe Prinzip :). Aber bellen abgewöhnen finde ich auch wirklich müßig und schwer…
Lg
Jasmin
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