Früher habe ich viel häufiger gelesen, als ich es heute tue. In letzter Zeit komme ich leider immer seltener dazu ein Buch in die Hand zu nehmen und als Manuela mich anschrieb und fragte, ob ich Lust hätte ihr Buch zu lesen und vorzustellen**, war mein erster Impuls „nein“ zu sagen. Doch bevor ich ihr absagte, habe ich mir erst einmal angeschaut, um was für ein Buch es überhaupt geht. Sofort hatte ich das Gefühl, dass das Buch 2924 Hunde und 10 Tierheime* anders ist als alle anderen Bücher, die ich bisher kannte. Ich wurde neugierig und entschied aus einem Impuls heraus, dass ich es gern lesen und darüber berichten würde.
Was macht das Buch so besonders für mich?
Es gibt Romane und es gibt Fotobücher. Dieses Buch verbindet beides miteinander. Manuela ist durch Europa gereist und hat dort verschiedene Tierheime besucht, um sich ein Bild davon zu machen, ob es eigentlich Hunden in ausländischen Tierheimen so schlecht geht wie man denkt. Auf ihrer Reise hat sie viele Fotos mitgebracht und anstatt diese einfach in einem Bildband zusammen zu fassen, überlegte sie sich eine passende, aber fiktive Geschichte zu den Bildern. Das heißt das Buch vereint eine ausgedachte Geschichte mit realen Bildern und Fakten.

Worum geht es in 2924 Hunde und 10 Tierheime?
Es geht um die junge Architektin Nathalie, die eigentlich gerade an einem Museumsbau arbeitet, als der Chef ihr eine neue Aufgabe zuteilt. Sie soll sich um die Planung eines neuen Tierheimes kümmern. Nathalie fällt aus allen Wolken und möchte nur sehr ungern ihr geliebtes Museumsprojekt abgeben. Doch es gibt keinen Ausweg und so muss sie sich um das Tierheimprojekt kümmern. Und das obwohl sie Angst vor Hunden hat. Damit sie von den verschiedenen Tierheimen in Europa lernen kann, soll sie herumreisen und diese besuchen.
Mein Fazit
Das Buch ist nicht nur von seiner Idee her ungewöhnlich, auch optisch kommt das Buch anders daher, als man es gewohnt ist. Der Buchrücken ist offen und der Einband aus dicker Pappe. Dazu gibt es einen Buchumschlag mit Banderole, man kann es drum legen oder man lässt es „nackt“.
Ungewöhnliche Dinge finden ja bekanntlich immer ihre Liebhaber und im Gegenzug solche, die das Ungewöhnliche eher nicht so mögen. Ich gehöre hier eher zur zweiten Kategorie. Mir sind die klassischen Bücher doch irgendwie lieber. Ich dachte anfangs nämlich, das Buch wäre noch nicht ganz fertig und ich hätte eine Art „Vorab-Exemplar“ bekommen. Aber so wie es jetzt ist, so ist es fertig und so soll es auch bleiben. Das ist eben Geschmackssache und meinen trifft es an dieser Stelle eben nicht :).
Dafür fand ich den Inhalt deutlich spannender. Gemeinsam mit der Hauptfigur Nathalie habe ich die verschiedenen Tierheime entdeckt, denn ehrlich gesagt habe ich bisher auch noch nicht viel über ausländische Tierheime gewusst. In manchen Teilen des Buches führt die sehr bildliche Sprache von Autorin Manuela dazu, dass ich mich richtig in Nathalie und die Geschichte hinein versetzen konnte, sodass ich das Gefühl hatte alles selbst zu erleben.
Ich war also mindestens genauso neugierig und an manchen Stellen überrascht wie Nathalie. Ich fand es schön die Tierheime gemeinsam mit ihr kennen zu lernen.
Womit ich persönlich nicht ganz so zurechtkam war das Ende des Buches. Irgendwie fühle ich mich etwas im Regen stehen gelassen (an dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten). Vermutlich ist das Ende so wie es ist, auch genau so gewollt. Ich denke es soll zum Nachdenken anregen. Das mag bei dem einen oder anderen auch funktionieren, bei mir hat es dazu geführt, dass ich hektisch weitergeblättert habe, um zu gucken, ob es nun doch noch weiter geht. Geht es aber nicht und so weit ich weiß ist das Buch abgeschlossen und keine Vorlage für ein Zweites. Deshalb habe ich das Buch am Ende mit einem etwas mulmigen Gefühl beiseite gelegt und mich gefragt: Und jetzt?
Insgesamt finde ich die Idee des Buches sehr gut. Es ist etwas ganz anderes und macht für mich das Buch deshalb so spannend. Der Rest ist dann eben Geschmackssache :). Und über Geschmack lässt sich bekanntlich ja nicht streiten.
Hier erfahrt ihr noch mehr über das Buch: manueladoerr.de
Danke für den tollen Buchtipp. Lg Claudia
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