Die Tage werden zwar mittlerweile langsam wieder länger, aber ich glaube einigen von euch wird es wie mir gehen. Viele Spaziergänge finden im Dunkeln statt und meistens beschränkt man sich dabei immer auf die gleichen Wege. Größere Runden und das Erkunden neuer Gegenden fallen im Winter meistens durch die ewige Nacht oder durch schlechtes Wetter weg. Dabei stellt sich oft die Frage, ob man seinem Hund nun überhaupt die Auslastung bieten kann, die er sich wünscht.
Die meisten Hunde haben gar nichts dagegen, wenn an manchen Tagen, außer kleinere Runden, nicht viel passiert und man stattdessen gemütlich auf der Couch kuscheln kann. Aber so sollte natürlich nicht jeder Tag im Winter aussehen und als Abwechslung machen wir mit Bailey deshalb sehr gern Schnüffelspiele. In der Regel baue ich dafür sogar einen richtigen Schnüffelparcours auf, mit verschiedenen interessanten Dingen.
Denn was man doch häufig unterschätzt, gerade der Einsatz der Nase, ist für unsere Hunde nicht nur sehr spannend, sondern auch sehr anstrengend.

Ziel des Schnüffelparcours?
Euer Hund soll seine Nase benutzen und so die von euch versteckten Leckerlies finden.
Was braucht man?
– zB. einen Schnüffelteppich, ein Tischset, alte / dreckige Klamotten, Intelligenzspielzeuge etc.
– Leckerlies
Der Aufbau
Eurer Fantasie sind beim Aufbau des Parcours natürlich keine Grenzen gesetzt. Ich möchte euch mit diesem Beitrag allerdings ein paar Anregungen geben, was alles möglich ist. Solltet ihr noch nie Suchspiele mit eurem Hund gemacht haben, dann könnt ihr auch erst einmal damit anfangen ein paar Leckerlies in einem Raum zu verstecken.
Je häufiger ihr Schnüffelspiele macht, desto professioneller wird eure Fellnase das Ganze angehen und bald reichen die gewöhnlichen Verstecke im Zimmer nicht mehr aus. Denn ich kenne das von mir selbst, am Ende nimmt man doch immer wieder dieselben „langweiligen“ Verstecke ;).
Bailey ist mittlerweile ein kleiner Schnüffelprofi und mir macht es wahnsinnig viel Spaß für sie hin und wieder einen abwechslungsreichen Parcour aufzubauen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Bailey auch sehr viel Spaß daran hat.
Ein paar Ideen für einen Schnüffelparcours möchte ich euch nun einmal vorstellen.
Schnüffelteppich
Ich habe letztes Jahr nach der Anleitung von littleblueheart einen Schnüffelteppich für Bailey geknüpft. In unserem Schnüffelparcours darf er auch auf gar keinen Fall fehlen.
Tischdecke zum Ausrollen
Bailey kann Tischdecken oder andere Gegenstände mit der Nase ausrollen. In diesen Gegenständen verstecke ich dann die Leckerlies und damit Bailey da ran kommt, muss sie ihre Nase benutzen. Auch wenn sie in diesem Moment ihre Nase nur indirekt zum Schnüffeln benutzt. Wie ich das Aufrollen mit Bailey geübt habe, könnt ihr in meinem Beitrag „die Nase ist nicht nur zum Schnüffeln da“ nachlesen.
Schüssel mit Wasser
Haben eure Hunde schon einmal nach Leckerlies getaucht? Wenn ihr ein Handtuch unter die Schüssel legt, könnt ihr auch das perfekt in euren Parcour integrieren.
Klamotten
Ihr habt Klamotten oder Handtücher die in die Wäsche sollen? Habt ihr schon einmal daran gedacht sie auf den Boden zu legen und stattdessen für euren Hund in das Hosenbein oder den Ärmel Leckerlies zu verstecken? Ihr könnt auch alles auf einen Haufen schmeißen und zwischen den Klamotten die Leckerlies legen. Zusammen mit dem Geruch der getragenen Wäsche ist das eine besondere Herausforderung für euren Vierbeiner.
Intelligenzspielzeuge
Jegliche Art von Intelligenzspielzeugen lassen sich wunderbar in einen Parcour integrieren. Ob es das Dog Activity von Trixie*, ein Ball* aus dem Leckerlies herausfallen, ein Glücksrad wie wir es haben von „my Intelligent Dog“ ist oder eines von vielen anderen, das ist dabei vollkommen egal.
Schnippsel, Zettel, Luftschlangen
Im Prinzip eignet sich alles, was man zu einem Haufen machen kann. Zeitungspapier und ausrangierte Luftschlangen sind beide gut geeignet. Beim Schnüffeln rascheln sie zusätzlich, was für manche Hunde eine spezielle Herausforderung sein kann.
Unser Ablauf
Ich schicke Bailey immer als erstes in ihr Hundebett. Dort muss sie liegen bleiben, während ich den Schnüffelparcours aufbaue. Das hat für mich nämlich gleich drei Vorteile.
- Lernt Bailey so sich in Geduld zu üben. Geduld ist nicht unbedingt ihre Stärke, besonders wenn sie sieht, was ich aufbaue und sie genau weiß wieviel Spaß das macht. Dann wird auch schon mal aufgeregt gefiepst und gejault. Wenn sie allerdings ohne Erlaubnis aufsteht, schicke ich sie direkt wieder zurück in ihr Bett. Mittlerweile macht sie das aber nur noch sehr selten.
- Sie sieht, dass ich alles aufbaue und auch wenn sie am Ende alleine durch den Parcour schnüffelt, habe ich das Gefühl, dass sie so weiß, dass ich ihr diese Freude bereitet habe.
- Ich kann ganz in Ruhe aufbauen. Denn sie wuselte nicht die ganze Zeit zwischendrin herum.
Wenn Bailey der Meinung ist ich brauche zu lange mit meinem Aufbau und sie deshalb anfängt zu quängeln, dann warte ich noch einen Moment bis sie ruhig ist, bevor ich ihr das „Ok“ gebe. Das ist unser Zeichen, dass sie starten darf. Sinn ist dahinter natürlich, dass sie nicht ihren Willen bekommen soll, wenn sie rumjammert. Ähnlich wie bei Kindern ;). Einem quängelnden Kind gibt man ja auch nicht den Schokololli, nur weil es jammert.
Sobald Bailey aber ihr „ok“ bekommen hat geht es auch schon los. Meistens springt sie so schnell auf, dass ihr Hundebett direkt ein Stück nach hinten rutscht.
Während sie eine Schnüffelstation nach der anderen abgrast und ich das laute Schnauben ihrer Nase hören kann, lobe ich sie immer wieder zwischendrin. Einfach, damit sie weiß, dass ich das Schnüffeln gemeinsam mit ihr erlebe und dass sie alles richtig macht.

Je nach Länge des Schnüffelparcours, schicke ich sie meistens dann noch für eine zweite Runde wieder in ihr Bett und verstecke erneut ein paar heißbegehrte Leckerein.
Und dann geht es wieder mit ganz viel Freude von vorne los.