Veränderungen. Sie passieren immer wieder im Leben. Mal sind sie eher klein und mal riesen groß. Egal ob Mensch oder Tier nicht jeder mag Veränderungen. Aber häufig ist es für unsere geliebten Vierbeiner schwieriger als für uns weil sie nicht verstehen, warum sich überhaupt etwas ändert.
Ich muss gestehen, ich hatte schon etwas Respekt vor der Tatsache mit Hund umzuziehen. Nicht nur einmal habe ich davon gehört, dass der getreue Vierbeiner so gar nicht gut mit der Veränderung klar gekommen ist. Deshalb wollte ich es für Bailey so angenehm wie möglich machen. Und wie genau ich das gemacht habe und vor allem ob es Bailey geholfen hat, das möchte ich euch in diesem Beitrag erzählen.
Der Hauskauf
Im Juli haben wir einen riesigen Schritt in unserem Leben gewagt und ein eigenes Haus gekauft. Die Aufregung, die mit dieser großen Entscheidung und dem Ganzen hin und her mit den Banken einher ging, das hat Bailey natürlich mitbekommen. Banktermine führten dazu, dass wir erst später nach Hause kamen und unsere Gedanken waren häufiger woanders und nicht bei ihr. In solchen Phasen des Lebens ist es natürlich super, wenn man Freunde oder Familie hat, die den Hund zu sich nehmen können, wenn ein Termin mal etwas länger dauert.
Auf der anderen Seite taten mir gerade in dieser Zeit lange Spaziergänge mit Bailey wahnsinnig gut. Einfach mal den Kopf frei kriegen war hier das Motto.
Die neue Umgebung
Dadurch, dass unser Haus noch im Bau war und wir erst voraussichtlich im November einziehen konnten, hatten wir natürlich viel Zeit immer mal wieder mit Bailey gemeinsam dorthin zu fahren. Sie war häufiger mit auf der Baustelle und durfte so ihre zukünftige neue Heimat (ohne, dass sie das natürlich zu dem Zeitpunkt wusste 😉 ) erkunden. Außerdem habe ich jedes ruhige und entspannte Verhalten belohnt und bestätigt. Mal stimmlich und mal mit Leckerlis. Das hat sich wirklich extrem positiv auf Bailey ausgewirkt, sodass sie irgendwann bereits anfing sich im Haus hinzulegen, sobald wir längere Zeit in einem Raum blieben.
Häufig haben wir das Ganze dann auch noch mit einem schönen Spaziergang verbunden, sodass wir auch neue Gassirunden direkt kennen gelernt haben.
Was ich damit bezwecken wollte? Ich wollte, dass für Bailey am Tag des Einzuges nicht alles Fremd und Neu ist. Sie sollte das Gefühl bekommen von: Ach das kenne ich ja schon! Gerade für Hunde spielt die Gewohnheit auch eine große Rolle im Leben.
Das Packen
Ungefähr zwei Wochen vor unserem Umzug ging das Chaos so richtig los. Fast täglich haben wir neue Kartons gepackt und Bailey als neugieriger Hund war natürlich immer mit dabei. Ich habe sie auch bewusst zu Beginn alles beschnuppern lassen. Wenn ich aber das Gefühl hatte sie kam nicht zur Ruhe oder stand ständig im Weg, dann habe ich sie in ihr Bettchen geschickt. Das hat in der Regel gut geklappt und von dort aus hat sie das bunte Treiben dann beobachtet oder hat ein wenig gedöst.
Bis dahin hatte ich auch das Gefühl, dass sie mit der Veränderung wirklich gut klar kommt. Aber ein Tag hat mir gezeigt, dass sie doch mehr Stress mit dem ganzen Trubel hatte, als ich ihr vielleicht auf den ersten Blick angemerkt habe.
An einem Sonntag haben wir nicht nur die Küche komplett eingepackt, sondern auch noch den Garten „Umzugsfertig“ gemacht. Wir haben alles zusammengeräumt was mit umziehen sollte. Wir wuselten also im Garten umher und trugen Blumentöpfe und Stühle umher. Bailey hatte kurz vorher ihr Essen bekommen und das ließ sie sich nun direkt noch einmal durch den Kopf gehen. Mit anderen Worten, sie übergab sich mitten auf unserer Terrasse. Dieser Trubel und die ungewohnten Aktivitäten waren wohl zu viel für den vollgefressenen Hundemagen. Wir Menschen kennen es ja auch selbst, dass uns bei Aufregung übel wird. Dasselbe ist hier wohl auch bei Bailey passiert. Warum ihr gerade das Umräumen im Garten „zu viel“ wurde, weiß ich allerdings nicht.
Andere Anzeichen von Stress sind bei Hunden übrigens: Unruhe, Gähnen und Hecheln. Ich habe immer wieder auf solche Anzeichen geachtet, aber bis auf diesen einen Tag schien sich der Stresspegel bei Bailey wirklich in Grenzen zu halten.
Der Tag des Umzugs
Um 9 Uhr trudelten unsere fleißigen Helfer ein. Also mit anderen Worten: es kamen unsere treuen und lieben Freunde, denen ich unheimlich dankbar bin. Meine Freundin Janina, die auch einen Sheltie namens Barry hat, nahm unsere kleine Bailey dann zu sich. Da eine weitere Freundin die uns beim Umzug half ebenfalls Besitzerin eines Shelties namens Izzie war, hat Janina direkt einen Sheltie-Hort aufgemacht und alle drei Shelties durften den Tag bei ihr verbringen, während wir schufteten. Ich muss gestehen die Aufgabe hätte mir auch besser gefallen, als Kisten zu schleppen ;).
Mir war es wichtig, dass Bailey beim eigentlichen Umzug und dem größten Trubel nicht dabei ist und erst zum Haus kommt, wenn der Umzug erledigt ist. Das wäre einfach zu viel Aufregung gewesen und außerdem hätte sie vermutlich nur im Weg gestanden.
Klar, als Bailey später im Haus ankam standen unsere Möbel zu dem Zeitpunkt noch überall und nicht da wo sie hin sollten. Kartons stapelten sich wild auf dem Flur. Aber das wichtigste: Baileys Hundebett hatte bereits seinen Platz gefunden und was noch viel wichtiger war: wir waren da!
Die Tage danach
Wir hatten die Woche nach unserem Umzug Urlaub und haben nach und nach alles aufgebaut und eingeräumt. Ich hatte allerdings vom ersten Tag an das Gefühl, dass Bailey sich wohl fühlt. Klar war das Aufbauen von Schränken und das Auspacken von Kartons super spannend, aber Bailey war nie besonders aufgedreht und da sie auch nicht geräuschempfindlich ist, hat sie selbst beim Bohren neben uns gedöst.
Am 5. Tag passierte etwas, dass für mich der größte Beweis dafür war, dass Bailey sich zu Hause fühlte. Marvin und ich genehmigten uns einen Abend auf der Couch und irgendwann war Bailey weg.
Drei mal dürft ihr raten, wo sie war.
ich verrate es euch!
Sie ist alleine in den 1. Stock gegangen und hat sich dort im Schlafzimmer in ihr Bett gelegt. Das war für mich das Zeichen, dass sie sich im neuen Haus sicher und pudelwohl fühlte.
Und genau den Eindruck habe ich noch heute. Der Umzug ist auf den Tag genau 15 Tage her. Gerade sitze ich mit dem Laptop auf der Couch und Bailey liegt ausgestreckt neben mir und schläft. Wir haben alle das Gefühl, wir sind zu Hause angekommen. Das hier soll nun für immer unsere Heimat sein und einen neuen Umzug soll es nie mehr geben.
Ein Kommentar zu „Umzug – Stress oder Freude für den Hund?!“